Mit Herzblut Sänger und Musikant

Walter Neff wird auch «Hirschli» genannt. Er jodelt und musiziert von klein auf. Seine Leidenschaft konnte er zu seinem zweiten Standbein machen. Dieses Können und Wissen gibt er beim Gruppenangebot «Naturjodel und Talerschwingen» weiter.

«Hirschli» (1965) wuchs in Stein AR im Restaurant Hirschen auf. Von seinem Elternhaus hat er seinen Übernamen erhalten. Schon früh erkannte Walter die Freude am Musizieren und trat als Bläser der örtlichen Musikgesellschaft bei. Zudem jodelte er seit dem neunten Lebensjahr und bis zum Start der Kochlehre beim «Buebechörli» in Stein AR mit.

Mit 18 Jahren trat er dem «Schötzechörli» Stein AR bei und übte seine grosse Leidenschaft des Jodelns während rund zwölf Jahren aus. Die Freude an der Musik bewog ihn, das Bassgeigenspielen beim legendären «Horn-Sepp» zu lernen. Nach der Lehre suchte er eine Stelle als Koch, wobei das Hauptaugenmerk bei der Auswahl des Betriebs den Arbeitszeiten galt. Er wollte nämlich unbedingt weiterhin die Möglichkeiten für Auftritte, Proben und gemütliche Runden wahren.

Durch die Bekanntschaft mit Josef Rempfler wurde die «Städelimusig» gegründet und 1996 ein Tonträger zusammen mit seinem damaligen Jodelduett-Partner Hampi Schefer aufgenommen. Während sieben Jahren sorgte er am Bass für Stimmung bei der Tanzkapelle Promillos aus Appenzell. 

Seit 2003 ist «Hirschli» Bassist beim «Appenzeller Echo». Nebst dem Musizieren mit dem Echo war er von 2006 bis 2015 als Dirigent im «Chrobeg-Chörli» Gonten AI tätig, wo er auch seinen Wohnsitz hat. Die schönste Zeit des Jahres geniesst er am Silvester in Urnäsch AR. Dann trifft man «Hirschli» mit dem «Waisehuus-Schuppel» als schöner Silvesterchlaus an. Beruflich ist Walter Neff als Erwachsenenbildner bei der Migros Ostschweiz tätig. 

 

Appenzeller Naturjodel «Taler schwinge ond grad häbe»

Jodelkursleiter Thomas Sutter hatte vor etwa sieben Jahren Walter Neff empfohlen, bei Appenzellerland Tourismus AI ebenfalls als Kursleiter mitzumachen. Seit diesem Zeitpunkt betreut Walter Neff 60 bis 70 Gruppen im Jahr. Die Leitung der Gruppen und die Vermittlung seines Wissens ist für ihn nicht nur ein gern getanes Hobby, sondern auch Teil seines «Zweitberufs».

Bei den Gruppen, die er leitet, ist jedes Alter vertreten, die Bandbreite reicht von Schulklassen über Firmenanlässe bis zu Vereinsausflügen. «Ich erinnere mich nicht, in diesen sieben Jahren mit einer Gruppe kein Erfolgserlebnis erfahren zu haben», sagt «Hirschli» mit verschmitztem Lächeln. An die gesanglichen Höhepunkte, kann er sich genau entsinnen. «Wenn eine Gruppe so gut funktioniert wie ein Jodelchor, der schon x-Jahre zusammen singt, kriege ich heute noch Hühnerhaut und ich spüre die Freude und den Stolz der Teilnehmenden», schwärmt Walter. Damit die Leidenschaft noch lange Zeit anhält, sucht er die Abwechslung im Musizieren: «Wenn ich jede Woche zwei Gruppen leiten würde, und dies an 52 Wochen im Jahr, die Freude würde schnell verloren gehen».

Die Kombination zwischen Erwachsenenbildung, der Leitung von Gesangsgruppen für Appenzellerland Tourismus AI, dem Musizieren und dem Pflegen der Appenzeller Kultur gefällt ihm. Zurzeit produziert er seine zweite CD: Er ist mehr als ausgelastet und mit so viel Abwechslung im Arbeitsalltag «überglücklich», wie er sagt.