Fasnacht

Am Vorabend des Schmutzigen Donnerstags galoppieren Schimmel, Rappen, Füchse, Braune und Gescheckte durch die Gassen von Appenzell. Im Rhythmus, den die Tambouren vorgeben, traben sie ausgelassen hierhin und dorthin, sodass die Glöckchen am Zaumzeug in wilder Fröhlichkeit bimmeln.

Die Fasnacht im Innerrhoder Hauptort beginnt jeweils mit dem traditionellen «Ommetrommere». Dazu versammeln sich die kleinen und grossen Trommler sowie auch die «Botzerössli» am späten Mittwochnachmittag auf dem Landsgemeindeplatz.

Die närrische und vor wenigen Jahrzehnten noch vom Aussterben bedrohte Rasse der «Botzerössli» sind Holzpferdchen. Reiter in Uniform stülpen sich diese durch das ausgesägte Loch im Rumpf über. Der menschliche Oberkörper ragt aus dem Pferd heraus, das mit Lederriemen über die Schultern des Reiters befestigt ist. Die Beine der Reiter sind unter einem farbigen «Rock» am Pferdeleib versteckt. Ross und Reiter erschrecken in ihrem Übermut gerne die Zaungäste, und manches Tier bekommt Durst und muss am Brunnen getränkt werden.

Der Brauch der «Botzerössli» stammt ursprünglich wohl aus dem süddeutschen Raum. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sollen Reiter in Militäruniformen derbe Sprüche vorgetragen haben.

Heute leben die «Botzerössli» nur noch in Appenzell Innerrhoden. Kurz bevor sie ausgestorben sind, hat der Fasnachtsverein alte Exemplare restauriert. Heute traben wieder Scharen von «Botzerössli» aller Farben und Grössen als Vorhut dem grossen Fasnachtsumzug am Samstag voraus und machen beim Kinderumzug am Donnerstagnachmittag ihre Spässe. Die Mädchen und Buben und die Erwachsenen tragen alte Feuerwehruniformen und schminken sich Schnauzbärte und rote Wangen ins Gesicht.

Ort

Appenzell und Aussengemeinden

Zeit

Vom Vorabend des Schmutzigen Donnerstags bis Äschermittwoch, 8. Februrar – 14. Februar 2024

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